Montag, 29. November 2010

Gesundheitliche Folgen des Klimawandels

Bundesumweltministerium berät über die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels

Bonn: Umwelt-Staatssekretär Jürgen Becker auf einer internationalen Fachkonferenz "Vorsorge gegen den Klimawandel steht für uns an erster Stelle. Eine schnelle Anpassung an veränderte Bedingungen ist nötig und auch möglich."

Dazu die Meinung von Dr. Srdan Matic, Koordinator für Umwelt und Gesundheit des Regionalbüros für Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO): "Während der letzten zwei Jahrzehnte wurden in der WHO-Region Europa 112.000 Todesfälle aufgrund von Naturkatastrophen gemeldet. Der Klimawandel trägt zu einem immer häufigeren Auftreten von Hitzewellen, Überschwemmungen und Dürreperioden bei, was zu einer zusätzlichen Belastung der Gesundheitssysteme und Gesellschaften führt."

Ziel der von 21 Ländern durchgeführten Konferenz ist die bessere Zusammenarbeit von internationalen, nationalen und regionalen Aktivitäten und die Schaffung schneller Kommunikationsstrukturen.

Dr. Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD), sagte: "Auch der Sommer 2010 zeigte sich als eine Jahreszeit der Extreme. Stürme, Überflutungen und Hitze bleiben häufig nicht ohne Folgen für die Gesundheit. Ein intensiver Erfahrungsaustausch zwischen Experten, der Wissenschaft, der Verwaltung und den Menschen, die sich in ihrer täglichen Arbeit auf die neuen Bedingungen einstellen müssen, kann Leben retten".

Bei der gemeinsam vom Regionalbüro der WHO, dem DWD, dem UBA und dem BMU durchgeführte internationale Fachkonferenz "Klimawandel, Extremwetterereignisse und Gesundheit" sollen Gesundheitsgefahren von Extremwetterlagen besprochen werden.

Ein paar Fakten zu den turbulenten Klimaereignissen des Jahres 2010:

Das Sturm-Tief "Daisy" brachte im Januar ein Schneechaos. Das Tief "Xynthia" Ende Februar wurde ebenfalls von starken Orkanen begleitet. Dabei kamen in Deutschland sieben Menschen ums Leben. Nicht zu vergessen die große Hitzewelle in Deutschland im Juli mit Temperaturen bis zu 38 °C, die von sehr intensiven Regenfällen im August abgelöst wurde. Die extremen Niederschlagsmengen führten mancherorts zu schweren Überflutungen. So an der Neiße und der Spree. Viele Flüsse schwollen stark an und brachten schwere Schäden für Familien und deren Häuser, für örtliche Infrastrukturen und die Wirtschaft. Extremes Wetter wie die Omegawetterlage im August haben auch globalen Charakter, wenn man neben den Hochwasserschäden in Europa die noch wesentlich stärkeren Schäden in Pakistan betrachtet.